Servus Crew-Eleven,
sicherlich seid ihr ein wenig irritiert, wenn ihr seht, was ihr vor euch liegen habt. Wir wollen kurz mit ein paar wenigen Worten unser Präsent an euch erläutern.
Ihr fragt euch mit Sicherheit, wie ihr zu der Ehre gekommen seid, eine Choreo von uns vor euch liegen zu haben. Und dann auch noch als Geschenk von uns selbst, als eine Art aufmerksame Geste. Bedanken dürft ihr euch hierfür wiederum bei euch selbst. Dankt es eurer Inaktivität, dankt es eurer Peinlichkeit. Seht diese kleine Gabe als einen Schrei nach Hilfe unsererseits. Ein Schrei nach Hilfe aufgrund der Tatsache, dass wir auch in diesem Jahr keinem ernstzunehmenden Derbygegner auf den Rängen begegnen können. Fünf Jahre haben wir uns die Scheiße angeschaut und gespannt mitverfolgt, jetzt haben wir entschieden selbst aktiv zu werden und euch ein wenig unter die Arme zu greifen.
„5 Jahre Ultra und Bullenhass“ – so gratulierten euch eure Freunde aus Sandhausen zu eurem fünfjährigen Bestehen. Fünf Jahre in denen ihr offensichtlich das Wort Bullenhass mehr ausgelebt habt als den eigentlichen Grund eures Bestehen. Ultra blieb in den fünf Jahren nämlich irgendwie ziemlich auf der Strecke bei euch.
Daher waren wir einfach mal so frei und haben euch unsere Blockfahne aus dem Spiel gegen 1860 München überlassen. Ihr könnt sie nur anschauen, aber dürft sie ausdrücklich natürlich auch gerne anfassen. Das Gefühl eine Choreo in den eigenen Händen zu spüren dürfte ja weitestgehend unbekannt sein bei euch (wir sehen mal von der kreativen Papptafelchoreo gegen Pauli ab). Daher dachten wir, sei diese geschenkte Choreo ein kleiner Ansporn, statt nur an irgendwelchen Gästeblockzäunen zu pöbeln, mal etwas Sinnvolleres zu unternehmen. Zum Beispiel eine Choreo. Ihr dürft euch natürlich auch etwas auf dem bisherigen Motiv austoben, rumkritzeln und es abändern und dann präsentieren. Ganz nach Lust und Laune. Das wäre natürlich ein richtig guter Konter von euch…. Oder, und das passt besser zu euch, ihr fahrt nach Heidenheim, macht ein krasses Mobbild – vergesst aber bitte nicht wie immer die Arme zu verschränken – und zeigt uns damit wie hart und tight ihr seid. Was auch immer, aber macht bitte wenigstens mal irgendwas.
Nach Heidenheim zu fahren, damit habt ihr ja reichlich Erfahrung. Wir erinnern hier mal an die Heldentat im Vorfeld des letzten Derbys. Damals habt ihr doch tatsächlich morgens gegen halb 10 unter der Woche unser Schloss „eingenommen“. Mal ernsthaft, sowas Peinliches hätten wir nicht mal von euch erwartet. Und das muss wirklich was heißen. Schließlich reden wir hier von Leuten, die sich wohl nicht mal dafür schämen als Kleingruppen irgendwelche Minderjährigen abzuziehen und zu bedrohen. Hättet ihr keine Bildbeweise dieser Aktion über sämtliche Plattformen öffentlich gemacht, so hätten wir das wohl in die Kategorie „schlechtester Witz überhaupt“ eingeordnet. Und dies reiht sich natürlich reibungslos ein in Thematiken wie den ständigen lachhaften Gleichstellung unseres Vereins mit einem reichen verkommerzialisierten Fussballclub, der nur aufgrund großer Geldgeber Erfolge verbuchen kann. Vielleicht, ganz vielleicht, könnte sich der Erfolg auch darin begründen, dass der Verein vernünftig wirtschaftet und ihm ein sportlich durchdachtes Konzept zugrunde liegt. Und das ironischerweise auch noch von euch. Ihr, die ohne euren Mäzen Bernd Ulrich Scholz und dessen Millionen wohl in irgendeinem Sumpf des Fussballs rumdümpeln würdet. Direkt in dem braunen Sumpf, in dem so manche Mitglieder eurer Gruppe anzutreffen sind.
Und ja, wir sind uns dessen bewusst, dass der dort abgebildete Spieler Alper Bagceci einen Migrationshintergrund hat. Dennoch hoffen wir, dass ihr da trotz eurer „Werte“ ein Auge zudrücken könnt. Toleranz ist ja bewusst nicht eure Stärke. Damit ihr aber natürlich nicht in zu große Gewissenskonflikte kommt, haben wir euch noch eine neue Schwenkfahne und einen neuen Schal beigelegt, mit denen ihr eurem Ideal Ausdruck verleihen könnt.
Außerdem hoffen wir, dass dieser Brief zur Abwechslung mal eine Angelegenheit unsererseits darstellt, welche komplett frei von Rechtschreibfehlern ist. Aber selbst wenn nicht, wir legen da nicht allzu viel Wert drauf. Wir wissen, ihr als „aufrechte deutsche Jungs“ seht das sicherlich ein wenig anders. Aber nur wer auch etwas macht und aktiv ist, kann auch Fehler machen.
In diesem Sinne, man sieht sich am 5.12 – wo auch immer!
„Ultra lebt“ (Zitat aus eurem Flyer)? N scheiss!
Eure Fanatico Boys