Bilder vom Spiel in Thüringen sind online.
Zuschauer: 7.480
Gäste: rund 100
Mit immerhin drei Bussen machten wir uns an diesem Samstagmorgen auf in die thüringische Landeshauptstadt. Die Fahrt dorthin verlief reibungslos und auch das Wetter wurde von Stunde zu Stunde schöner. In Erfurt angekommen trank der Großteil der aktiven Szene gemeinsam mit den mitgereisten Stadionverbotlern gemütlich in der herrlichen Frühlingssonne ein zwei Bierchen. Es stand ein bis dato perfekter Fußballsamstag in Aussicht…
Im Gästeblock angekommen konnte man sein Auge über das Steigerwaldstadion schweifen lassen. Ein Stadion das bis heute noch den Charme einer leider vergangenen Fußballära versprüht, abseits von modernen Arenen und Schnick Schnack.
Zum Intro brachten wir einige Schwenker und versuchten trotz deutlicher Unterzahl gegenüber des Erfurter Heimblocks unsere Mannschaft zum ersehnten Sieg voran zu peitschen. War unser Block anfangs verhältnismäßig lautstark, machte gegen Ende der ersten Halbzeit vielen die ungewohnte Hitze zu schaffen, so dass man eher unzufrieden mit sich selbst in die Halbzeit ging. Die zweite Hälfte war gezeichnet von Mittelmaß. Zwar bemühte sich der aktive Block einen guten Support abzuliefern, dennoch gelang es nicht den so oft zitierten Funke überspringen zu lassen. Immerhin war der Block über die gesamte Spieldauer durch einige Schwenker optisch sehr lebendig.
Auf dem Platz fielen wieder einmal keine Tore. In der ersten Halbzeit konnte sich unser Fußballclub nach einem Lattentreffer glücklich schätzen nicht mit Rückstand in die Pause gehen zu müssen. Auch in der zweiten Halbzeit konnte unser Team nie wirklich gefährlich werden. So musste man wohl nach Schlusspfiff froh sein, mit einem schmeichelhaften Punkt die Heimreise anzutreten.
Nach dem Spiel hingen wir wie gewohnt die Zaunfahnen ab und sammelten unsere Fahnen ein, um dann als geschlossener Mob das Stadion zu verlassen. Schon fast am Bus angekommen, rissen Beamte der Erfurter Bereitschaftspolizei einen Jugendlichen aus dem Block und schleppten ihn in einen der Polizei-Neunsitzer. Der darauffolgende Protest aus unseren Reihen wurde aggressiv zurückgewiesen. Die Frustration im Mob stieg von Sekunde zu Sekunde und aus dem nichts entstand eine Rangelei zwischen einigen Grünen und Rot-Blauen. Schnell wurden auf Seiten der Polizei Kameras gezückt, Hunde und weitere Verstärkung war selbstverständlich im Anmarsch. Wieder drangen einige Beamten in den Mob ein und packten einen weiteren Freund von uns. Dieser Anblick lies bei einigen Heidenheimern die Sicherungen durchbrennen und sie eilten ihrem Freund zur Hilfe. Die Beamten fühlten sich wohl so stark gefährdet das sie es für nötig hielten massiv mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen uns vorzugehen. Zwei Heidenheimer Fans mussten von Sanitätern behandelt werden. Die zwei Festnahmen wurden im Nachhinein mit zwei Anzeigen begründet. Beamtenbeleidigung und Körperverletzung wird vorgeworfen. Wütend und zugleich deprimiert von den Geschehnissen fuhr man gemeinsam Richtung Heimat. Im Nachhinein wurde uns zugetragen dass die Erfurter Bereitschaftspolizei nicht viel auf Deeskalation hält. Ein Erfurter Sanitäter: „Es muss immer gleich Enden… Das ist keine Polizei, sondern ein Schlägertrupp!“
Abschließend: Es hätte ein schöner Fußballsamstag werden können, doch nicht das weiterhin sieglose Spiel unserer Mannschaft, sondern einmal mehr die Willkür der Polizei verdarb uns den Tag und hinterlässt mit Aussicht auf weitere Stadionverbote einen bitteren Nachgeschmack.